„Wasserballett“ gegen den Neckar-CASTOR

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Schwimmen, damit die Atomindustrie weltweit baden geht. Anti-Atom-Aktionen zu Wasser und an Land sorgen für Aufsehen beim dritten CASTOR-Transport von Obrigheim nach Neckarwestheim, 11. Oktober 2017.

Action nage contre un bateau de déchets nucléaires hautements radioactifs CASTOR sur le fleuve Neckar le 11 novembre 2017

Castor stoppen!

Quelle / source: Jürgen Baumeister, Alexander Schulz Falkenhain, Jens Volle (Name des Fotografen ist jeweils in der Dateinahme enthalten)

CC BY-NC-SA

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Aqua-danse contre un transport de déchets nucléaires Castor

erster Bericht über die Aktion

„Wasserballett“ gegen den Neckar-CASTOR

Eichhörnchen-Artikel, erschienen in der Zeitschrift GWR423 von November 2017

Der dritte von insgesamt fünf Castortransporten von Obrigheim nach Neckarwestheim auf dem Neckar wurde am 11. Oktober 2017 durch Protestaktionen begleitet. Das Bündnis Neckar Castorfrei (1) veranstaltete unter anderem eine Mahnwache in Gundelsheim. Dort sprangen vier Aktivist*innen von ROBIN WOOD ins Wasser und hielten den CASTOR für wenige Augenblicke mit einem kreativen „Wasserballett“ (nach der Beschreibung von Zuschauer*innen) auf. Sie zeigten ein Protestbanner mit der Aufschrift „Stoppt Castor“. (2)

Der CASTOR wurde zunächst in der Schleuse in Neckarzimmern angehalten, um dann mit verringerter Geschwindigkeit Richtung Gundelsheim weiter zu fahren. Die Polizei benötigte ca. 30 Minuten um die Schwimmer*innen aus dem Wasser zu holen. Diese erhielten Platzverweise und Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Der Castor fuhr kurz darauf an Gundelsheim vorbei und unter fünf Aktivist*innen durch, die sich an einer Brücke festgekettet hatten. (3) Die Polizei räumte sie nicht wie üblich vor der Durchfahrt. Weitere Versammlungen fanden unter anderem in Heilbronn und bei der Schleuse in Lauffen statt.

Die Aktivist*innen kritisieren die gefährliche und sinnlose Verschiebung von Atommüll. „Manche meinen, der Müll sei nun mal da und deshalb habe es keinen Sinn mehr, dagegen zu protestieren. Das halten wir für falsch. Proteste sind dringend nötig, um darauf aufmerksam zu machen, wie konzept- und verantwortungslos Konzerne und Politik mit dem lebensgefährlichen Müll umgehen“, erklärte ein Schwimmer. „Es kann nicht sein, dass weiterhin Atommüll produziert wird, während die Allgemeinheit die Fehler der Atomwirtschaft ausbaden muss!“

Die Aktivist*innen fordern weiter ein Ende der Atommüllproduktion. In diesem Sinne begrüßen sie die Aktion von Aktivist*innen im Münsterland eine Woche zuvor. Diese blockierten 17 Stunden lang einen Atomtransport auf seinem Weg in die Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau, indem sie sich an zwei Betonblöcke festketteten. (4) Das Uran wird in der UAA angereichert, um dann zu Brennelementen für den Einsatz in AKWs in aller Welt gefertigt zu werden – oder es wird daraus eine Atombombe gebaut.

„Es war meine erste Aktion im Wasser. Und diese Erfahrung zeigt: Selbst mit vier - im Wasser unerfahrenen - Aktivist*innen kann man die Polizei schön auf Trab halten und entschlossenen Widerstand gegen die sinnlose Atommüllverschiebung zeigen. Kreativer Protest ist eine effektive Waffe“, so das Fazit einer Schwimmerin. Zwei weitere CASTORTRANSPORTE stehen an. Der nächste Transport fährt voraussichtlich noch im November 2017. Seid kreativ und unbequem!

Fußnoten

(1) Bündnis Homepage

(2) PM von ROBIN WOOD

(3) PM der Aktionsgruppe

(4) PM der Aktionsgruppe