Protest gegen Klimakiller RWE

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Aktion gegen RWE zum Auftakt der Aktionstage gegen die Kohlekraft im Braunkohlerevier ("Ende Gelände", "Kohle Ersetzen", Klimacamp, "Zucker im Tank", etc.) - mit Bildern einer Kohlebahn-Blockade dazu, August 2017

Action au siège du géant du charbon et de l'atom RWE - avec quelques photos d'un blocage de train de charbon en plus, août 2017.

Polizeigewalt gegen Demonstrierenden

Quelle / source: Tim Christensen

CC BY-NC-SA

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Action contre le destructeur du climat RWE

Capitalism kills climate

Pressemitteilung von Robin Wood vom 23. August 2017

AktivistInnen von ROBIN WOOD haben am Mittwoch Vormittag zwischen Säulen vor dem RWE-Tower in Essen ein Banner mit der Aufschrift „Capitalism kills climate“ gespannt. Zusammen mit Aktiven am Boden fordern sie den Ausstieg aus der Kohle und das Ende des blinden Wachstumswahns von Politik und Konzernen. Ihre Kritik richten sie gegen die Logik, in der private Profitinteressen über Gemeinwohl und Klimagerechtigkeit stehen.

Die AktivistInnen machen auf breite Proteste im Rheinischen Braunkohlerevier für einen Kohleausstieg aufmerksam und rufen dazu auf, sich dort ebenfalls einzumischen. Morgen starten die „Aktionstage gegen Kohle” im Rheinischen Revier: Im Umfeld der Tagebaue Garzweiler und Hambach sowie an Kraftwerken der Region werden Menschen für das Ende der Braunkohleförderung, den Erhalt des Hambacher Waldes und eine globale Energiewende von unten eintreten. Zudem laufen drei Klima- und Zukunftscamps sowie die Degrowth-Sommerschule, bei der sich Klima-AktivistInnen aus ganz Europa treffen und vernetzen.

Das Rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO2-Quelle Europas und treibt damit den globalen Klimawandel enorm an. Für die Erweiterung der Tagebaue von RWE werden noch immer Menschen zwangsumgesiedelt sowie Dörfer und Landschaften zerstört – entgegen jeder energiepolitischen Notwendigkeit.

RWE und die Politik halten starr an den Braunkohle-Abbauplänen bis 2045 fest und gehen repressiv gegen Klimaschützende vor. Dabei ist ein schnelles Umsteuern unumgänglich, auch um die völkerrechtliche Verpflichtung aus dem Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. „Die Bundesregierung weigert sich jedoch, ein Datum und einen verbindlichen Fahrplan für den Kohleausstieg festzulegen. Und die schwarz-gelbe Koalition in NRW setzt wider besseres Wissen voll auf die angeblich ‚unverzichtbare‘ Braun- und Steinkohle. Dabei reicht auch schon das Pariser Abkommen nicht, den Klimawandel aufzuhalten“, so die Aktivistin Cécile Lecomte.

„Klimagerechtigkeit gibt es nur von unten und nur mit breiten Protest“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Jonathan Schultz. „Der Kohleausstieg ist technisch machbar und klimapolitisch notwendig. Ohne eine Abkehr von der Kohle ist der Kampf gegen den Klimawandel nicht zu gewinnen.“

Die Aktiven hoffen, gemeinsam mit vielen anderen Organisationen und Aktiven ein starkes und offensives Zeichen für Klimagerechtigkeit zu setzen. Sie fordern auf, massenhaft ins Rheinland zu kommen und sich an den Protesten zu beteiligen.

Abseilaktion über RWE-Kohlebahntrasse

Pressemitteilung von Robin Wood vom 25. August 2017

Zwei ROBIN WOOD-AktivistInnen haben sich heute Nachmittag an einer Brücke über der Bahnversorgungstrasse zum RWE-Kraftwerk Niederaußem abgeseilt. Die KletterInnen hielten ein Transparent mit der Aufschrift "Burning coal creates resistance". Weitere AktivistInnen entrollten auf der Brücke Banner mit den Slogans „COAL KILLS OUR FUTURE“ und "COAL IS NOT COOL". Die Brücke befindet sich an der Straße vom Ortsteil Heppendorf (Stadt Elsdorf) zum Tagebau Hambach. Die AktivistInnen fordern zum Schutz von Klima, Umwelt und Menschen die Kohle im Boden zu lassen. Mit der Aktion unterstützen sie die vielfältigen Braunkohle-Proteste von mehreren Tausend Climate Justice-AktivistInnen, die sich in dieser Woche im Rheinland treffen.

RWE fördert im rheinischen Revier in drei Tagebauen Braunkohle und verstromt sie in seinen Großkraftwerken. Dadurch ist der Konzern europaweit der größte Kohlendioxid-Emittent. Die Kohleverstromung verursacht nicht nur enorme Klimaschäden, sondern auch gesundheitsschädliche Emissionen. So stoßen Braunkohlekraftwerke wie das in Niederaußem große Mengen Feinstaub und Quecksilber aus. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet tut nichts, um die Bevölkerung davor zu schützen. Im Gegenteil: Er macht sich sogar noch dafür stark, dass die Bundesregierung gegen strengere EU-Schadstoff-Grenzwerte für Kohlekraftwerke klagt. Außerdem verabschiedet sich die NRW-Landesregierung von bereits beschlossenen Klimazielen, anstatt sie zielstrebig umzusetzen.

Auf Bundesebene sieht es nicht besser aus. Trotz der Pariser Klimaschutz-Verpflichtungen – welche ohnehin nicht ausreichen, um den Klimawandel aufzuhalten – weigert sich die Bundesregierung, einen verbindlichen Zeit- und Maßnahmenplan für den Kohleausstieg festzulegen.

„Als das Pariser Klimaabkommen geschlossen wurde, klopften sich die Beteiligten auf die Schultern und lobten sich für ihr ambitioniertes Ergebnis. Als Trump den US-amerikanischen Ausstieg bekundete, ging ein großer Aufschrei um die Welt. Wenn jedoch Deutschland das Abkommen ratifiziert, aber nichts unternimmt, gleicht es einem schleichenden Ausstieg, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Tamara. „Wegen dieser Kluft zwischen Anspruch und Realität, zwischen Moral und Profit sind vielfältige Protestaktionen und ein starker Klimaschutz von unten nötig.“

„Die Energiewende ist klimapolitisch notwendig und technisch bis 2025 machbar. Dafür müssen Bundes- und Landesregierungen endlich ernst machen mit dem Klimaschutz. Verlogene Lippenbekenntnisse für den Klimaschutz gab es schon genug. Wir wollen Taten sehen“, sagt Philip Bedall, ROBIN WOOD-Energiereferent.